Das Festival der Aha-Momente

Jung und alt haben sich in der vorletzten Januarwoche auf der Suche nach Erkenntnis im Luzerner Südpol eingefunden. (Bild: Franca Pedrazetti)

Warmes Licht, ein Glas Wein, ein paar Bücher, welche darauf warten, durchgeblättert zu werden sowie Gespräche über unsere Existenz auf dieser Erde. Dies bot das diesjährige Aha-Wissensfestival im Südpol Luzern.

Amina Heusser, Rechtswissenschaften (Text)

Vier Räume und verschiedene Vorträge, in welche verschiedene Leitfragen einführen, so funktioniert das Aha-Wissensfestival im Luzerner Südpol. Dort wurden heuer am 24. und 25. Januar zum zweiten Mal ethische sowie philosophische und praktische Frage gestellt: Wer sind wir, worin bestehen unsere Pflichten und warum?

Die Grundidee des Festivals bestehe darin, aktuelle wissenschaftliche Themen und Debatten an ein breites Nicht-Fachpublikum zu vermitteln, wie Christoph Fellmann, Organisator des Aha-Festival, gegenüber Lumos festhält. Ganz wichtig dabei: Thematisch sind dem Festival keine Grenzen gesetzt, es handle sich nicht um einen Kongress. Dies spreche auch den Referentinnen und Referenten zu, wie Fellmann erklärt: «Sie genossen es sehr, mal nicht nur vor der eigenen Fachschaft zu reden, sondern vor einem gemischten und vor allem auch jungen Publikum.»

Wenn Soziologinnen, Journalisten, Astrophysikerinnen, Waldforscher und Philosophen ihre Gedanken, Arbeiten und Bücher vorstellen, könnte dies den Hauch einer Vorlesung haben. Sitzt man aber da, befindet man sich in einer ganz anderen Welt. Der Raum wird dunkel, man kann sich entspannen. Warum das Festival «Aha» heisst, bleibt nur anfangs eine offene Frage. Nach dem drittem «Aha!», das einem im Kopf aufploppt, als einem neue interessante Ausgangs- und Diskussionspunkte vermittelt werden, wird dies klar.

Philipp Hübls Feststellungen und Schlüsse sind überraschend. (Bild: Franca Pedrazzetti)

So auch beim Vortrag von Philipp Hübl, der den Event am frühen Freitagabend eröffnet hat. Der deutsche Philosoph und Autor behandelte die Art und Weise, wie wir uns eine politische Meinung bilden. Es ging dabei darum, aktiv Kenntnis darüber zu schaffen, dass wir uns zwar eine Meinung bilden müssen, dass wir dies aber kaum unabhängig von Einflüssen aus unserer Umgebung tun können. Ob und inwiefern eine solche Abhängigkeit unserer Meinung von äusseren Einflüssen negativ ist, sei aber schwer festzustellen. Anhand verschiedener Beispiele und Überlegungen forderte Hübl – ohne eine abschliessende Antwort zu geben – sein Publikum auf, sich dieser Abhängigkeit bewusst zu werden. Und sie, wenn notwendig, selber einzuschränken oder zu akzeptieren.

Christoph Fellmann ist zufrieden mit der zweiten Ausgabe des Aha-Festivals. Das mündliche Feedback sei in der Regel sehr gut ausgefallen und die Vorträge seien alle gut besucht worden: «Die Leute blieben bis am Schluss, was zeigt, dass sie die Themen, die Referate und die Atmosphäre am Festival mochten.» Wer sich intellektuell ein wenig herausfordern möchte, ist am Aha 2021 also sicherlich prima aufgehoben.

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