Während des Studiums lohnt es sich bereits, sich Gedanken über die berufliche Zukunft zu machen. In welche Richtung möchtest du gehen? Wie kannst du Praxiserfahrung sammeln und dein Wissen aus dem Studium vertiefen? Damit du dich im Dschungel der Begriffe rund um die verschiedenen Arten von Anstellungen zurecht findest, habe ich dir einen nützlichen Guide zusammengestellt mit den wichtigsten Anstellungsarten für während und nach dem Studium.
Caroline Eicher, Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften
Studentische Aushilfe
Da es vielen Studierenden möglich ist, ihre Zeit flexibel einzuteilen, sind sie bei vielen Unternehmen beliebt. In Zeiten der Unterbesetzung suchen viele Unternehmen Studierende, die auf Abruf bereit stehen können. Meist handelt es sich hier um Tätigkeiten, für die man keinen qualifizierten Abschluss benötigt, wie zum Beispiel als Verkäufer*in, Reinigungskraft, Barista oder im Telefonverkauf. Sie bieten eine gute Möglichkeit, Arbeitserfahrung zu sammeln und sich neben dem Studium oder in den Semesterferien etwas dazu zu verdienen.
Hilfsassistent*in
Der Begriff Hilfsassistent*in wird in vielen Universitäten und Hochschulen für die studentischen Hilfskräfte verwendet. Es gibt so einige Tätigkeiten, die du an deiner Universität oder Hochschule ausüben kannst und damit noch Geld verdienst. Das kann die Leitung eines Tutorats sein oder die Mitarbeit in einem Forschungsprojekt. Aber auch Tätigkeit im Dekanat, wie die Betreuung von Social Media Kanälen, die Planung und Durchführung von Events oder sonstige administrative Aufgaben können ausgeübt werden. Die Entlöhnung erfolgt hier meistens im Stundensatz.
Praktikum
Ein Praktikum ist eine befristete Anstellung mit Ausbildungscharakter. Der Sinn eines Praktikums liegt darin, das in einer Ausbildung erlernte Wissen in der Praxis zu vertiefen, sich neue Fähigkeiten anzueignen oder in eine Branche hineinzuschnuppern. Ein Praktikum kann nicht nur vor, während oder nach einer Ausbildung hilfreich sein, sondern beispielsweise auch dann, wenn man einen Branchenwechsel in Betracht zieht.
Die Mindestdauer eines Praktikums in der Schweiz beträgt dabei 2 Monate, die maximale Dauer beträgt 12 Monate. Der Unterschied zu einem temporären Einsatz liegt jedoch darin, dass Praktikant*innen während des Praktikums Einblicke in verschiedene Aufgaben und Bereiche eines Unternehmens bekommen, um ihre berufsrelevanten Qualifikationen zu entwickeln und zu fördern. Der Lohn und das Pensum können von Praktikum zu Praktikum variieren und sind gesetzlich nicht festgelegt.
Werkstudent*in
Klassische Werkstudent*innen gibt es in der Schweiz keine. Das, was hier einer Werkstudent*innenstelle am nächsten kommt, sind die studentischen Hilfskräfte in einem Unternehmen. Trotzdem wird dieser Begriff von manchen Firmen in der Schweiz verwendet und auch so ausgeschrieben.
Diese Art der Anstellung kommt aus Deutschland, wo Studierende neben dem Studium in einem Unternehmen arbeiten können. Werkstudent*innen müssen dabei jedoch während der gesamten Anstellungsdauer an einer Universität oder Hochschule immatrikuliert sein und dürfen nicht mehr als 19.5 Stunden pro Woche im Unternehmen arbeiten. In der Regel decken sich dabei die Studienrichtung und die fachspezifische Ausrichtung des Unternehmens. In Deutschland profitieren Werkstudent*innen zudem noch von tieferen Krankenkassenbeiträgen, Steuervorteilen und anderen Benefits.
In Unterschied zum Praktikum wird für eine Werkstudent*innenstelle meist bereits vorhandenes Praxiswissen gefordert. Die Anstellung hat weniger einen Ausbildungscharakter, sondern bietet die Möglichkeit, bereits vorhandenes Praxiswissen zu vertiefen. Als Werkstudent*in profitierst du von flexibleren Arbeitszeiten, da du meist auf Stundenbasis angestellt bist.
Trainee
Diese Anstellung bieten Unternehmen besonders vielversprechenden Hochschulabsolvent*innen an, weshalb sie manchmal auch als Hochschulpraktikum beschrieben wird. Das Ziel eines Trainee-Programms ist es, die Führungskräfte von morgen auszubilden. Die Trainees absolvieren dieses mehrstufige Programm während 12 bis 24 Monaten. Währenddessen durchlaufen sie verschiedene Abteilungen oder Standorte eines Unternehmens und müssen manchmal sogar bereit sein, einige Zeit im Ausland tätig zu sein. Zum Programm gehören auch Weiterbildungen und Spezialisierungen. Trainees werden dabei zu wahren Expert*innen ihres Gebietes und bauen sich ein grosses Netzwerk innerhalb des Unternehmens auf. Alles mit dem Ziel, danach vom Unternehmen als Führungskraft angestellt zu werden.
Volontariat
Ein Volontariat kann zwei verschiedene Dinge bedeuten: Erstens kann ein Volontariat gemeinhin als Freiwilligenarbeit bezeichnet werden. Hier handelt es sich um eine freiwilligen, zeitlich beschränkten Einsatz in einer Organisation oder Institution, wie z.B. in einer Hilfsorganisation oder einem Verein. In der Regel ist dieser unbezahlt oder wird mit Kost und Logis entlohnt.
Zweitens gibt es noch das Volontariat als gesetzlich nicht genau geregelte Ausbildung. Im Journalismus werden Ausbildungen generell als Volontariat oder «Stage» bezeichnet. Während des Volontariats werden alle möglichen Stationen und Ressorts einer Redaktion durchlaufen, um ein möglichst breites journalistisches Wissen aufzubauen. Diese Art der journalistischen Ausbildung beträgt in der Schweiz 18 bis 24 Monate und setzt einen Hochschulabschluss und mehrjährige journalistische Erfahrung voraus.