Die Universität Luzern bietet ab dem nächsten Semester das Masterstudium Ethik an. Dieses ist in der Schweiz neu und einzigartig. Dr. Jürg Kühnis, Koordinator des Studiengangs, erzählt, weshalb der Studiengang wichtig ist und wen er ansprechen soll. Anmelden kann man sich noch bis zum 30. April 2023.
Text: Selina Meier, Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften
Design: Sarvin Uthayakumar, Philosophy, Politics and Economics
Aufgrund von Veränderungen in unserer Lebenswelt werden Menschen neue Handlungsspielräume eröffnet, welche meist auch zu neuen Herausforderungen führen, die von gesamtgesellschaftlicher Relevanz sind. Viele dieser öffentlichen Diskurse sind ethischer Natur. «Hier kann beispielsweise an die Ab- stimmung bezüglich der Organspende gedacht wer- den, oder auch an die Corona-Pandemie. So wird schnell ersichtlich, dass sich Bürger*innen im Alltag konstant mit ethischen Fragen im interdisziplinären Austausch befassen. Dabei diskutieren wir alle mit, obwohl nur wenige Personen im Umgang mit ethi- schen Fragen geschult sind. Genau dieses Bildungsdefizit soll der Masterstudiengang beheben. Einerseits sollen Studierende lernen, ethische Fragestellungen zu erkennen, andererseits erhalten sie das nötige Rüstzeug, um entsprechend argumentieren zu können», erzählt Dr. Jürg Kühnis.
Der Studiengang richtet sich an Bachelorabsolvierenden von Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen aller Fachrichtungen. Auch für Quereinsteiger*innen ist er geeignet. «Die Hintergründe für das Interesse am Studiengang sind divers, wie auch das Feld an sich. So stellen die interdisziplinären Hintergründe der Studierenden eine Bereicherung für das gesamte Studium dar», sagt Kühnis. Nach dem Abschluss des Grundstudiums (50 ECTS) können Studierende zwischen Speziali- sierungen aus drei Bereichen der Angewandten Ethik wählen, was den interdisziplinären Aspekt weiter vertieft. Es werden i) Wirtschafts-, Finanz- und Unternehmensethik, ii) Gesundheitsethik oder iii) Ethik der digitalen Transformation (70 ECTS) angeboten. Dadurch können persönliche Schwerpunkte gesetzt werden, die sich aus den Hintergründen der Studierenden ergeben und die Berufsperspektiven prägen.
In der Regelstudienzeit soll das Studium zwei Jahre dauern, es umfasst 120 ECTS und beginnt jeweils im Herbstsemester aufgrund des Turnus der Vorlesungen. Kühnis erläutert, dass «der Universität bewusst ist, dass sich viele Studierende schon im Berufsleben befinden oder eine Familie haben. Da wir uns aber gegen ein remotes Studium entschieden haben, lösen wir dies durch das Angebot von Blockseminaren. Wenn es aber zu Überschneidungen kommt, werden individuelle Lösungen und Leis- tungsnachweise gesucht.»
Anmelden kann man sich HIER. Bei Fragen kann zudem mit Herrn Dr. Jürg Kühnis Kontakt aufgenommen und ein persönliches Beratungsgespräch vereinbart werden.