Eine Errungenschaft der Pandemie? Mehr gepodcastete Vorlesungen. Was an anderen Universitäten längst Usus ist, wird in Luzern noch viel zu wenig genutzt.
Manuel Fasol, Religion – Wirtschaft – Politik
Design: Jasmin Wyss, Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften
In pandemischen Zeiten mache ich mich mit so einem Vorschlag möglicherweise unbeliebt, ich weiss. Wir alle wollen an die Uni, Freund*innen treffen, gemeinsam in der Pause einen Kaffee trinken, gemeinsam ins Feierabendbier. Für viele ist es derzeit wohl ein Gräuel, noch mehr Vorlesungen zuhause am Bildschirm zu schauen. Alleine.
Aber gerade für berufstätige Menschen, Mütter, Väter oder sonstig Vielbeschäftigte bietet der Video-Podcast die beste Möglichkeit, die Uni mit Berufs- und Privatleben zu vereinen. Ein Geschäftsmeeting fällt dummerweise genau auf die Vorlesungszeit? Die Kita-Tage sind begrenzt? Kein Problem, sofern der Videopodcast einfach auf Olat nachgeschaut werden kann.
Klar, für Seminare eignet sich dies wohl kaum, weil Interaktion und Austausch gefragt sind. Aber gerade bei Vorlesungen, wo Professor*innen mehr oder weniger einen 90-minütigen Monolog halten, wären Videopodcasts doch die perfekte digitale Ergänzung. Und nein, ich lasse den Einwand nicht gelten, dass dann niemand mehr an die Uni kommt.
Gerade die Pandemie hat doch gezeigt: Wir wollen an die Uni und wir kommen, wann immer es möglich ist! Aber es gibt ein Leben neben der Uni und dies sollte nicht unter universitären Terminkollisionen leiden. Nutzen wir die technischen Möglichkeiten und die Erfahrungen aus der Pandemie und bringen den nächsten Digitalisierungsschritt nach Luzern, denn Video-Podcasts bereichern den Uni-Alltag und schaffen Chancengleichheit.