Wir liefern die sieben besten Filme und Serien, die dich dein schlechtes Lern-Gewissen vergessen lassen. Gern geschehen.
Fabio Lüdi, Weltgesellschaft und Weltpolitik
Das Semesterende ist bereits so nahe, dass du eigentlich mit den Lern-Sessions für die Prüfungen beginnen solltest. Oder mit der Recherche für das Essay. Oder mit dem Konzept für die Proseminar-Arbeit. Oder mit dem Nachlesen der Texte, von dem du dir in den letzten Wochen geschworen hast, das diesmal ganz sicher nicht bis zuletzt aufzuschieben und dir vielleicht – vielleicht – sogar die Zusatzlektüre zu gönnen, damit du so richtig glänzen kannst. In deiner Vorstellung hat deine Dozentin beim Korrigieren Tränen des Stolzes in ihren Augen.
Andererseits gibt es unendlich viele trashige Serien und Filme, die dir dein Leben versüssen. Einfach so. Ohne etwas von dir zurück zu wollen. Weil sie so sind. Das ist Liebe.
Das Mindeste, das du im Gegenzug tun kannst, ist, ihnen deine Aufmerksamkeit zu schenken. Weil das mit Anstand zu tun hat. Und während dem Buffern kannst du ja eine Zusammenfassung überfliegen, die du von jemand anderem geschnorrt hast.
Da die Prioritäten nun geklärt sind, hier die sieben besten cineastischen Meisterwerke, die dir helfen, dein schlechtes Lern-Gewissen zu vergessen:
Danger 5
Okay, was haben eine internationale Spionagetruppe, Nazi-Dinos, die Zeitschrift „Sensible Chuckle“ und eine Prise Geschmacklosigkeit gemeinsam? Diese Antwort aus Australien ist nicht ganz klar, jedenfalls vereint Danger 5 all das in einem anachronistischen Mix im Camp-Style-Gewand, ist also nicht animiert. Der Chef der fünf Spioninnen und Spione ist ein Mensch mit einem Adlerkopf. Das wird weder adressiert noch erklärt. Dafür spielt eine Episode in der Schweiz. Und ja: Wir sind orange und unser Anführer ist ein Tiger namens Gordon.
Z Nation
Meth-Zombies? Meth-Zombies! Z Nation ist für die Fans, die das Ende des Zombie-Hypes der vergangenen Dekade noch nicht so richtig verdaut haben. Die Serie bietet Witz, Absurdität, eine (auch gute) Story, Charakterentwicklung und Protagonistinnen und Protagonisten, denen du nicht automatisch wünschst, sie mögen endlich in Zombiegedärmen enden sowie einen riesigen, rollenden Käselaib – also eigentlich alles, was „The Walking Dead“ fehlte.
Rubber
Die zeitlose Geschichte von Schuld und Scham, Wut und Trauer und Reue – und der Frage danach, ob Täter immer auch Opfer sind. Der Protagonist: Ein Auto-Pneu. Ein Film, so hot wie die kalifornische Sonne, unter der der Reifen dahinrollt und mordet. Der Streifen kommt zwar aus Frankreich, die gesprochene Sprache ist allerdings Englisch. Und die Körpersprache des Protagonisten sowieso universal.
Turbo Kid
Du kennst hoffentlich die alten Mad-Max-Filme (falls nicht: Schau die alten Mad-Max-Filme!). Turbo Kid ist ein bisschen Mad Max mit mehr Farbe, jüngeren Menschen auf BMX-Bikes, die in der Postapokalypse auf Superheld machen und einem Bösewicht mit Augenklappe. Noch mehr Details wären Spoiler.
Midnight Gospel
Ja, die Serie hast du auf Netflix angepriesen gesehen. Gib ihr eine Chance. Wo sonst hörst du einen Vogel-Mensch-Hybrid mit dem Reh-Hund, auf dessen Hörner er aufgespiesst ist, über den Tod philosophieren, während die beiden auf dem Weg ins von Clowns betriebene Schlachthaus sind, das gerade von Terroristen unterwandert wird. Ist entweder extrem gut oder extrem schlecht fürs Durchbingen geeignet, die Meinungen sind geteilt. Urteile selbst.
Tigtone
Die animierte Serie ist vielleicht eher etwas für Konzeptualistinnen und Konzeptualisten: Sie folgt dem titelgebenden Helden durch eine Welt, die das filmische Pendant zu einem Hack-and-Slash-RPG ist. Protagonist Tigtone sucht ständig nach neuen Quests, die er mit einem absurden Maximum an Gewalt ausführt. Der Artstyle dürfte zwar nicht jedermenschs Sache sein, wer sich auf die Reise einlässt, fühlt sich danach aber immerhin nicht besser.
Happy Tree Friends
Ein Fall für die Nostalgikerinnen und Nostalgiker unter den Studis: Die Happy-Tree-Friends-Tierchen, etwa Häschen und Eichhörnchen, tanzten amigs glücklich durch den MTV-Fernsehkanal und sorgten mit ihren in Spässen für allerlei heitere Stimmung. Das klingt herzig – und die ersten paar Sekunden der Fünf-Minuten-Clips sind das auch. Danach wirds je nach Altersklasse jeweils traumatisch. Empfohlen als Häppchen für zwischendurch.