Tabu, mit demselben Typen ins Näscht zu gehen, den die beste Freundin kurz davor gedatet hatte? Nicht bei Luna Libido. Hier erzählt sie von ihrem Erlebnis.
Luna Libido
Es ist schon witzig, wie das Leben manchmal spielt. Jetzt habe ich mir doch erst gerade diesen heissen Typen geangelt, namentlich Ed, den ich schon seit zwei Jahren im Visier habe, und keine 5 Wochen später jammert meine beste Freundin Leyla mir die Hucke voll. Und zwar über Bettprobleme mit Ed.
Wie ist es überhaupt so weit gekommen? Ich habe Ed bereits vor 2 Jahren bei einem Job für eine Promotionsagentur kennengelernt. Damals war er noch glücklich vergeben. Zu meinem Erfreuen habe ich dann letztens, als ich nachts nicht einschlafen konnte, bei einer intensiven WhatsApp-Profilbild-und-Status-Recherche gesehen, dass einerseits in seinem Status die Initialen seiner Freundin fehlten, und er andererseits – und das war für mich das ultimative Zeichen –ein Close-up von seinem markanten Profil als Anzeigebild hatte.
Ich meine, welcher Typ hat schon ein solches Profilbild, wenn er nicht damit sagen wollte: «Komm Baby, schreib mir!». Und genau das tat ich. Zwei Tage später haben wir uns gesehen. Ruckzuck ging‘s zur Sache. Ultra geil war‘s. Völlig berauscht von diesem Erlebnis musste ich Leyla davon erzählen. Sie ist die einzige in meinem Freundeskreis, bei der ich kein Blatt vor den Mund nehmen muss. Natürlich wollte sie wissen, wie er aussieht, also zeigte ich ihr das Bild. «Luna, den musst du mir mal ausleihen!», befiehl sie mir bestimmt. Ein wenig entsetzt runzelte ich die Stirn. So kannte ich sie gar nicht. «Meint sie das wirklich ernst?», fragte ich mich und winkte ab.
Sie meinte es todernst. Oder sicher ernster, als ich es mir erhofft habe, denn die folgenden drei Male, bei denen wir uns sahen, war Ed das Gesprächsthema Nummer 1. Nachdem sie sich jeweils erkundigte, wie es mit ihm lief, schaute sie mich hoffnungsvoll an und fügte seufzend hinzu: «Ach man(n), Luna, ich will auch so einen Hottie. Leih ihn mir doch mal aus. Nur für ein Mal!» Irritiert sagte ich ihr jeweils, sie solle sich endlich Tinder downloaden.
Doch nachdem sie die Frage zum dritten Mal gestellt hatte, wurde ich nachdenklich. «Warum eigentlich nicht?» Ich kam mir vor, als würde ich Ed vollständig in Anspruch nehmen. Dabei bin ich grundsätzlich dagegen, besitzergreifend zu sein. Besonders dann, wenn es um Männer geht und wenn ich ja nicht mal eine Beziehung will! Ich liess den Gedanken setzen und sah Ed nach einer Weile wieder.
Doch statt mich bei der Verabschiedung zu fragen, wann wir uns das nächste Mal sehen, fragte er mich, ob ich eine Kollegin hätte, die bei einem Dreier mit ihm und mir mitmachen würde. Mir standen die Haare zu Berge. Ich hasse diese Frage. Weshalb muss man einen Dreier planen? Ich fühlte mich mehr gestresst als begehrt.
Ich nutzte ich diese Gelegenheit, um ihm indirekt tschüss zu sagen. «Klar!», antwortete ich, zeigte ein Bild von Leyla und fügte an: «Aber ich glaube es ist eine gute Idee, wenn ihr euch zuerst mal alleine trefft». Auf dem Nachhauseweg schickte ich Leyla seine Nummer mit dem Kommentar: «There you go!»
Ich fühlte mich erleichtert und musste schmunzeln. Ist doch verrückt. Aber was soll’s, yolo.