Im Verein «MUN Team University of Lucerne» schlüpft man in die Rolle eines Diplomaten oder einer Diplomatin und führt Diskussionen auf internationaler Ebene. Der Verein der Universität Luzern trägt damit zu einem wichtigen Dialog zwischen Studierenden verschiedener Länder bei. Die Co-Präsidentin Robin Anna Vital stellt euch den Verein vor.
Robin Anna Vital, Co-Präsidentin des Vereins «MUN Team University of Lucerne»
Ein grosses Problem der internationalen Politik ist, dass man sich immer wieder im Kreis dreht. Oft werden tagelange Verhandlungen geführt – und am Ende ist man wieder da, wo man angefangen hat. Der Verein «Model United Nations Team University of Lucerne», kurz MUNiLU ist Teil eines internationalen Netzwerks, welches auf studentischer Ebene genau diesem Dilemma entgegenwirkt.
Model United Nations – was heisst das überhaupt?
Model United Nations (MUN) bezeichnet die Simulation von diplomatischen Verhandlungen innerhalb der Vereinten Nationen (UN). Die Hauptaufgabe dieser Simulation besteht darin, die Rolle eines Diplomaten oder einer Diplomatin aus einem der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen oder eines spezifischen Komitees zu übernehmen. In dieser Rolle vertritt man in themenspezifischen Gremien wie der UNO-Generalversammlung oder dem Menschenrechtsrat die Position des jeweiligen Landes so realistisch wie möglich. Jeder Ausschuss befasst sich mit einem breiten Spektrum aktueller Themen der Weltpolitik. MUN-Simulationen gibt es nicht nur an der Universität Luzern, sondern auch an zahlreichen anderen Hochschulen weltweit.
In den Simulationen führt der Verein MUNiLU beispielsweise Diskussionen über den Jemenkrieg oder die Venezuelakrise. Weil die Studierenden, welche die verschiedenen Rollen einnehmen, kreativ sein können, werden so oft Allianzen geschmiedet, welche in der wirklichen Politik (noch) nicht denkbar wären. Dabei ermöglicht MUN einen wertvollen Einblick in die Welt der Diplomatie und der internationalen Politik. Die Teilnehmenden setzen sich mit den Perspektiven der verschiedenen Länder auseinander und lernen, erfolgreich zu verhandeln und Lobbyarbeit zu betreiben.
Debattieren in Madrid und Hamburg
In den letzten Jahren hat MUNiLU Themen wie das iranische Nuklearabkommen und die Situation in Venezuela im Sicherheitsrat, die Verbesserung der ökonomischen Gleichheit von Frauen in der Kommission zur Rechtsstellung der Frau und die Strafgerichtsbarkeit von Cyberkriminalität in der Kommission für Kriminalitätsprävention und Strafjustiz debattiert. Das Ziel all dieser Debatten, welche sich über mehrere Wochen erstrecken, ist eine Resolution zu verabschieden, welche das Problem benennt und Lösungsansätze aufzeigt. Gewisse Länder können ein Veto einlegen, man muss deshalb auch teilweise ungewöhnliche Kooperationen eingehen und strategisch denken.
An den internationalen MUN-Konferenzen treffen dann die MUN-Teams verschiedener Universitäten weltweit aufeinander. Auch da wird in den Komitees debattiert und es werden Lösungen ausgearbeitet. MUNiLU reiste dafür in den letzten Jahren nach Zürich, St. Gallen, nach Hamburg, nach Reading in Grossbritannien, nach Nantes in Frankreich und schliesslich an die «Harvard Welt-MUN» nach Madrid. Auch wenn sie politische Entscheide nicht tatsächlich treffen können und sich die internationale Politik weiterhin im Kreis dreht, tragen solche Simulationen zu einem gesunden Austausch zwischen den Nationen bei.
Mitmachen? Mitmachen!
Wenn Du Lust hast, mehr zu erfahren, bei uns vorbeizuschauen oder sofort mitzumachen, melde Dich! Interesse an internationaler Politik ist die einzige Voraussetzung.
Neben wöchentlichen Debatten von zirka 1.5 Stunden veranstalten wir alle paar Wochen einen Abend, an welchem wir gemeinsam bowlen gehen oder zusammen eine Pizza essen. Das Highlight von MUN sind und bleiben aber die internationalen Konferenzen, an welche die Mitglieder reisen können.
Erreichen kannst Du uns via Email an info@mun-lucerne.ch, über Instagram (lucerne_mun) und Facebook (MUN Team University of Lucerne). Auf unserer Website www.mun-lucerne.ch findest Du zudem noch weitere Informationen.
