Hochschulsport mal anders: Quidditch als explosive Mischung zwischen Rugby, Handball und Völkerball.
Fabian Zemp, Gesellschafts- & Kommunikationswissenschaften (Text) & Jonathan Biedermann, Philosophy, Politics & Economics (Foto)
Wo sich sonst Menschenmassen in der Sonne baden, ging ich ¬zusammen mit Pilatus Patronus Schlammbaden. Als ich in meiner Sportbekleidung – nur mit Hallenschuhen ausgerüstet – auf die anderen Quidditch-Spieler traf, ahnte ich Böses. Fast alle hatten Nockenschuhe für den perfekten Halt – ich hatte Hallenschuhe für die elegantesten Sturzflüge auf dem durchtränkten Rasen. Vor dem Training war ich mir nicht einmal sicher, ob bei dieser Witterung überhaupt gespielt wird. Doch mir wurde schnell versichert, dass Quidditch ein «Allwetter-Outdoor-Sport» sei. Quidditch entspringt den Harry Potter Romanen von J. K. Rowling und wird international seit elf Jahren und in der Schweiz seit rund drei Jahren gespielt. Spielen beim Quidditch ein paar Freaks auf PVC-Rohr-Besen Fliegen? Definitiv nicht! Das Spiel ist eine junge Sportart mit – wie mir erklärt wurde – 200 Seiten Regelwerk, mit richtigen Schweizer-, Europa- und Weltmeisterschaften und taktischen Spielzügen. Nach zwei Stunden Training, vier bis fünf unfreiwilligen Schlammrollen am Boden und durchtränkten Sportkleidern bin ich überzeugt: Quidditch ist ein intelligenter und harter Vollkontaktsport für alle, egal ob Freak oder nicht, egal welches Geschlecht, egal welches Wetter, Hauptsache Spass!