Der Studentenrat, sowas wie der Nationalrat der Studierendenschaft, wird dieses Semester erneut gewählt. Aber:
Worin besteht eigentlich seine Aufgabe?
Janina Lindner studiert Politische Ökonmie und engagiert sich seit dem Herbstsemester 2018 für den Studrat.
Als eines der zentralen Organe der Studierenden Organisation Luzern (SOL) wählen die Mitglieder des Studrats zum einen den Vorstand der SOL, vertreten andererseits die Studierenden gegenüber der Universität in Kommissionen (zum Beispiel in der Mensakommission) und entscheiden zusätzlich über die finanziellen Mittel der SOL. Studentische Vereine können beim Studrat den Antrag auf Förderung stellen und bekommen die Möglichkeit, sich und ihr Projekt in
einer der öffentlichen Sitzungen vorzustellen. Ihr Anliegen wird dann direkt im Plenum diskutiert und darüber entschieden. So haben Vereine wie beispielsweise das Studimagazin oder die «Frauen*streik-Organisation» der Unilu Gelder erhalten, um ihre Arbeit voranzubringen.
Wer wird unterstützt, wer nicht?
Vor allem dann, wenn es darum geht, Gelder zu sprechen, wird in den Parlamentsdebatten teils hitzig diskutiert. Insbesondere die Frage bezüglich der Unterstützung der «Frauen*streik-Organisation» war mehrfach ein Streitpunkt. Das Komitee beantragte finanzielle
Unterstützung und bat um zusätzliche Werbung auf der SOL Internetseite. Aus den Reihen der theologischen sowie der juristischen Liste kamen Bedenken auf, ob die Unterstützung der Streik-Organisation die parteipolitische Neutralität der SOL in Frage stellen würde. Das Argument bestand darin, dass sowohl der Name «Frauen*streik», als auch die Ähnlichkeit zu Streikaktionen von politischen Parteien problematisch seien. Einige der Mitglieder aus der «Theologischen Liste» und der «Pro Justitia» sprachen sich tendenziell für Schweigen als Position der SOL aus. Die Mehrheit des Studrats sah es schlussendlich jedoch als notwendig an, sich politisch gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung zu positionieren.
Im letzten Semester hat zudem die Mensakommission – bestehend aus der Mensaleitung der Universität und PH – durch Einsatz des Studrats die Einführung von pflanzlichen Milchalternativen beschlossen. Das Café im Lichthof wird ab dem Herbstsemester 2019 testweise nun auch Sojadrink anbieten.
Das Engagement ist gering
Viele der Abgeordneten sind aufgrund geringer Beteiligung schon seit vielen Semestern Mitglieder des Studrats. Zum Teil werden die Abgeordneten dabei nicht mehr durch die Studierenden gewählt: Die «Pro Justitia» ist mit lediglich zwei Kandidaten auf der Liste zur Wahl im Herbstsemester 2018 angetreten, durfte aber aufgrund der vielen Stimmen, die sie erhalten hat, fünf von sieben Abgeordneten nachnominieren – ohne den Einfluss der Wähler.
Darum der Aufruf: Ihr wollt euch in politischen Debatten üben oder Änderungen an der Uni bewirken? Stellt euch dieses Semester für den Studrat zur Wahl und geht wählen! Weitere Informationen findet ihr online unter studunilu.ch/studrat.