Im Rahmen der internationalen «Open Access Week» hat der Medien- und Kommunikationssoziologe Sebastian W. Hoggenmüller den Open Science Preis 2022 verliehen bekommen.
Selina Meier, Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften
Sebastian W. Hoggenmüller hat den diesjährigen Open Science Preis der Universität Luzern dank drei seiner teilweise noch laufenden Projekte erhalten. Unter anderem hat er zusammen mit elf Studierenden und dem Fotografen Felix Amsel alternative Luzerner Stadtansichten im Postkartenformat realisiert und in der Kunsthalle einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Weiter wird der Medien- und Kommunikationssoziologe am 23. November 2022 seine Dissertation mit dem Titel «Globalität sehen. Zur visuellen Konstruktion von ‚Welt’» als Print-Publikation im Campus Verlag veröffentlichen. Gleichzeitig stellt er seine Arbeit uneingeschränkt und unentgeltlich in einer digitalen Version frei zur Verfügung. Zudem arbeitet er als Gastherausgeber derzeit an der Open-Access-Veröffentlichung eines Sonderhefts der Schweizerischen Zeitschrift für Soziologie.
Open Science und Open Access
Unter Open Science wird die Offenheit in der Wissenskultur verstanden, also der freie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen und deren optimale Nutzbarkeit. Dabei handelt es sich um eine globale Bewegung, die grundsätzlich Offenheit und Transparenz in der Wissenschaft vorantreibt.
Wenn Publikationen digital und kostenlos zugänglich sind und für die Verwendung durch Dritte zur Verfügung stehen, kann von Open Access gesprochen werden. Genau heisst das, dass Forschung in frei zugänglichen Publikationen oder Datenbanken veröffentlicht wird. Im Interview mit der Uni Luzern erzählt Sebastian W. Hoggenmüller, welche Vorteile er darin für Forschende sieht: Unter anderem werde ein kostenloser, weltweiter, digitaler Zugang zu eigenen Arbeiten ermöglicht, was zu einer höheren Sichtbarkeit der Forschungsresultate führe. Zudem seien die Publikationen von anderen Forschenden jederzeit und unbeschränkt abrufbar und etliche Verlage, Repositorien und Open-Access-Förderinstitutionen gewähren den Autor*innen hinsichtlich der Rechtevergabe einen hohen Freiheitsgrad.
Open Science an der Universität Luzern
Open Science wird aber nicht nur von Hoggenmüller unterstützt, sondern beispielsweise auch von swissuniversities, dem Verband aller Schweizer Hochschulen, der sich Open Science zum Ziel gesetzt hat. Umgesetzt wird dies durch die nationale «Open Access Strategie» sowie durch die nationale «Open Research Data Strategie». Die Universität Luzern bekennt sich dazu und legt Wert darauf, dass die Angehörigen Open Science umsetzen.
Um dem Thema zusätzliche Aufmerksamkeit zu schenken, veranstaltet die Universität Luzern unter anderem Info-Veranstaltungen wie die «Open Access Week» oder die «Love Data Week», treibt die Ausarbeitung einer «Open Science Strategie» voran und verleiht den «Open Science Preis». Letzterer soll die Sichtbarkeit von Forschungsleistungen erhöhen, zur Innovation beitragen und die Zusammenarbeit fördern. Der Preis ist mit 500 Franken dotiert und wurde bereits zum vierten Mal von den Luzerner Hochschulen und der Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) Luzern verliehen. In der ersten drei Jahren war der Preis noch als «Lory»-Preis bekannt, wobei vor allem auf «Open Access» fokussiert wurde. Mit diesem Jahr wurde der Fokus jedoch zeitgemäss erweitert: auf Open Science.
Wir gratulieren Sebastian W. Hoggenmüller zu dieser Auszeichnung!
«Open Access Week»
Die «Open Access Week» hat in diesem Jahr vom 24. bis zum 28. Oktober stattgefunden. Campusweit beinhaltete diese fünf Veranstaltungen zum Thema. Schwerpunkte wurden auf die Finanzierung, den Impact und die Möglichkeiten von Open Access gelegt.
Sebastian W. Hoggenmüller
Sebastian W. Hoggenmüller vertritt als Oberassistent thematisch den Bereich Allgemeine Soziologie mit medienwissenschaftlichem Schwerpunkt (ehemals Professur III) am Soziologischen Seminar der Universität Luzern und hat die Dozentur für Kunst- und Designtheorie an der Hochschule Luzern – Design & Kunst inne.
Titelbild: Alternative Stadtansichten von Luzern: «Luzern auf den zweiten Blick».
Projekt: Der Charm von Grau (Julia Eberle).